… in der Paul-Gerhardt-Kirche in Unterbach und im Gemeindezentrum Unterfeldhaus:
Alles begann Pfingsten 2020, als in den Gottesdiensten die Gemeinde schon nicht mehr singen durfte. Da luden Frau Kuhn und Frau Kisilev spontan vier Sängerinnen (mehr durften es nicht sein) ein, auf der Empore mit viel Abstand und allen Corona-Regeln konform die angedachten Kirchenlieder für die Pfingst-Gottesdienste in Alt-Erkrath und Unterbach zu singen.
Zwei Sängerinnen trauten sich in Erkrath zu singen und ein Sänger kam in Unterbach – ebenfalls spontan – zum Gottesdienst dazu. Sie legten den Grundstein für das kleine Vokalensemble von inzwischen vier Sängerinnen und einem Sänger! Die Freude des Ensembles wuchs von Sonntag zu Sonntag, denn das Singen ist unausweichlich mit den Gottesdiensten verbunden.
Der September 2020 war dann eine Herausforderung, denn zwölf Konfirmations-Gottesdienste sollten stattfinden – die steigenden Inzidenzen ließen jeweils nur vier Konfirmandinnen oder Konfirmanden mit nur wenigen Begleitpersonen pro Gottesdienst zu.
Pfarrerin Gisela Kuhn und Pfarrer Carsten Kern und wählten die Lieder aus und Tatjana Kisilev probte dann erstmals mit dem Ensemble, denn zur Konfirmation sollte der Gesang besonders schön klingen. Wir alle wuchsen in diesen Tagen zu einer Gemeinschaft zusammen, die bis heute unverändert ist. So entstanden in Corona-Zeiten neue Verbindungen mit viel Nähe und Freude. Wer hätte das im Mai 2020 gedacht?
Als Gottesdienste nur noch digital stattfinden konnten – man denke z. B. an Weihnachten, Silvester und Ostern – wurden die Lieder aufgenommen und auf die Internetseite unserer Kirchengemeinde gestellt. Auch über „WhatsApp“ konnte man mit den Liedern viele Gemeindemitglieder erreichen, die dann zu Hause mitsangen.
Unser kleines Vokalensemble sagt „Dankeschön“ an unsere Pfarrerin Kuhn und Pfarrer Kern und ganz besonders an Tatjana Kiselev, die uns auf jeden Gottesdienst mit viel Engagement einstimmt. Es war und ist für uns eine neue und intensive Erfahrung, die Gottesdienste auf diese Weise mitzuerleben.
Monika Krüger
… und in der Evangelischen Kirche Alt-Erkrath:
Am Sonntag nach Pfingsten 2020 „traute“ ich (Hochrisiko-Gruppe, da Ü-80) mich zu ersten Mal auch wieder in den Gottesdienst. Erstaunt, dass ich bei der Begrüßung kein Gesangbuch gereicht bekam, wurde mir erklärt: „Frau Kuhn muss alleine singen; die Gemeinde darf doch nicht.“ Ich bot spontan meine Hilfe an und zog mich aus der Nähe der Anwesenden zurück auf die Orgel-Empore.
Habe ich zurück gesagt? Nein, ich stieg empor, und es begann für mich ein sehr glückliches und reiches Gottesdienstjahr. Ich durfte bei allen – unserer Pfarrerin und unseren beiden Pfarrern singen, in allen Gottesdiensten in unserer schönen Alt-Erkrather Kirche und mindestens zweimal auch in Unterfeldhaus (ausgenommen die Konfirmationsgottesdienste).
Ich habe wunderschöne neue Lieder dafür gelernt und alte wiederentdeckt. Es ist nämlich schon ein erheblicher Unterschied, ob man ein Lied einfach mitsingt, weil es so an der Liedtafel steht, oder ob man es vorträgt. Oft musste ich eine neue Melodie und einen modernen Rhythmus dazu lernen, „in die Stimme bekommen“, dann den Text darunterlegen, manchmal vier oder mehr Strophen. Den Text muss man sich erarbeiten und ihn durchdenken (Lied-Katechese für vier bis fünf Lieder pro Gottesdienst). Bei der Arbeit am Text habe ich oft gedacht: Oh, das hat er oder sie extra für mich ausgesucht, weil die Worte zu mir „sprachen“. Aber so konnte ich den Inhalt dann aus vollem Herzen weitergeben an die Gottesdienstbesucherinnern und –besucher. Ich hoffe, dass einiges davon „rübergekommen“ ist.
Bei all meinem Glück, singen zu dürfen und zu können, ist mir bewusst: Ich singe mit Gottes Hilfe und zu Gottes Ehre – Ihm sei Dank!
Brunhild Pietsch
Und erst recht bedanken wir, die Pfarrerin, der Pfarrer und die gesamte Gottesdienstgemeinde uns bei den Sängerinnen, dem Sänger und Frau Kisilev für die einzigartige Unterstützung in schwierigster Zeit – es war und bleibt ein Genuss, Ihnen allsonntäglich zuzuhören!